26.02.2024 - 15:34

Luftpistolen Mixed: Fast gelingt noch die Aufholjagd
Im Goldfinale gegen die Georgier Mariami Prodiashvili und Giorgi Mumladze erwischte Eduard Baumeister einen katastrophalen Start: 8,0 – 7,7 – 8,6 lauteten die Ergebnisse seiner drei ersten Schüsse. Damit konnte das DB-Duo natürlich keinen Punkt landen, sodass Bundestrainerin Jördis Grabe eine Auszeit nahm. Die zeigte Wirkung, Baumeister stabilisierte sich deutlich – Becker überzeugte vom ersten Schuss an. So punkteten die zwei Junioren nun regelmäßig und kamen auf 7:11 heran, liefen aber dem Fehlstart hinterher. Mit einem starken Ergebnis von 20,5 Ringen verkürzte das DSB-Duo auf 11:13 und war ganz dicht an die Gegner herangekommen. Beim Stand von 11:15 wehrten Becker & Baumeister zwei Matchschüsse ab, auch, weil Mumladze seine Nerven nicht in den Griff bekam. Beim 15:15 musste die Entscheidung fallen, und am Ende jubelten doch die Georgier: 18,9 Ringe auf deutscher Seite standen 20,1 Ringe auf georgischer Seite gegenüber. Für Baumeister, der 2022 an der Seite von Vanessa Seeger Gold gewonnen hatte, ebenso ein großer Erfolg wie für Becker, die vor zwei Jahren Team-Gold geholt hatte: „Eduard hat nach seinen ersten drei Schüssen eine sehr gute Reaktion gezeigt. Die Georgierin war überragend und auch wenn es am Ende sehr knapp war, haben wir Silber gewonnen und nicht Gold verloren. Für das gesamte Team ist das natürlich ein sehr guter Auftakt gewesen“, zeigte sich Bundestrainerin Jördis Grabe mehr als zufrieden.

In der Qualifikation hatten Becker und Baumeister sehr gut harmoniert: Dabei konnte vor allem die 19-jährige Becker mit starken 286 Ringen vollauf überzeugen. Und da auch Baumeister seine Leistung brachte (282 Ringe) war die souveräne Qualifikation für das Goldfinale mit zwei Ringen Vorsprung auf die Konkurrenz die Folge. „Es war ein sehr gutes Vorkampfergebnis, bei herausfordernden Bedingungen. Wir wussten, dass ein gutes 60-er Ergebnis vonnöten ist, um in den Kampf um die Medaillen einzugreifen“, so Grabe.

Das zweite DSB-Duo, Andreas Köppl & Johanna Blenck belegte mit 556 Ringen den 16. Platz.

Luftgewehr: Palberg wird guter Fünfter
Vor zwei Jahren hatte Nils Palberg Platz vier im Einzel und Team-Gold gewonnen, nun wollte er in seinem abschließenden Junioren-Jahr auch im Einzel eine Medaille gewinnen. Doch der Start missriet: Eine 8,6 im dritten Schuss ließ ihn ans Ende des Achter-Feldes fallen. Dass er es viel besser kann, zeigte er in der zweiten Fünferserie, die er mit ganz starken 52,7 beendete und somit auf Platz sieben mit Anschluss nach oben kletterte. Mit dem nächsten Schuss, einer perfekten 10,9, ging es noch einen Platz höher, eine 10,8 ließ ihn nach 14 Schüssen gar auf Rang vier klettern. Am Ende wurde es Rang fünf – der eine „Fehlschuss“ kostete ihn die Chance auf die mögliche Medaille. „Ich habe mich im Finale noch gut aus dem Sumpf gezogen, aber es wäre besser gewesen, wenn man gar nicht erst in den Sumpf fällt“, meinte Palberg zu seinem schwachen Auftakt. „Die erste Fünferserie so auszugleichen, dass man einen Platz auf dem Treppchen ergattert, wurde dann sehr schwierig. Deshalb bin ich mit dem fünften Platz super zufrieden. Es war schon einmal ein guter Start in die EM, und eine Finalteilnahme beim Mixed-Wettkampf ist jetzt das nächste Ziel.“

In die Qualifikation startete Palberg mit 103,1 Ringen mäßig, dann ließ er aber zwei ganz starke Serien mit 105,5 und 105,7 Ringen folgen, sodass er sich auf Platz sieben mit 626,1 Ringen wiederfand. Justus Ott verfehlte als Elfter das Finale mit 624,2 Ringen um 1,5 Ringe das Finale der besten Acht, Florian Beer kam mit 620,0 Ringen auf Rang 28. Als Team machte das 1870,3 Ringe und Platz vier – lediglich 0,9 Ringe hinter den drittplatzierten Italienern.

Umgekehrt lief es bei den Luftgewehr-Juniorinnen: Dort schaffte es aus dem Trio Kathrin Grabowski (625,2, 12. Platz), Nele Stark (624,5, 17. Platz) und Theresa Schnell (623,8, 23. Platz) keiner in das Einzelfinale, Grabowski fehlten ganze 0,4 Ringe. Die Ergebnisse waren jedoch so gut, dass das Team mit 1873,5 Ringen und Bronze belohnt wurde. "Wir fanden den 60-Schuss-Wettkampf nicht gerade gut. Es war nicht schlecht, aber wir können alle besser schießen. Dennoch freuen wir uns über Platz drei in der Mannschaft. Für die kommenden Wettkämpfe geben wir nochmals Vollgas undzeigen, was wir können", sagte Theresa Schnell.

Das deutsche Team in Györ
Luftpistole: Svenja Berge (Bad Camberg), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Sandra Reitz (Regensburg), Robin Walter (Reichenbach), Michael Schwald (Lörrach), Paul Fröhlich (Hitzhofen)
Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Lydia Vetter (Dresden), Andreas Köppl (Lampenricht), Lukasz Gorka (Wiesbaden), Andreas Bäumler (Vohenstrauße), Eduard Baumeister (Neuhausen, alles Junioren)
Luftgewehr: Anna Janßen (Freising), Anita Mangold (Laichingen), Lisa Müller (Weingarten), Larissa Wegner (Mannheim), Maximilian Dallinger (Freising), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Max Ohlenburger (Idstein), Bastian Blos (Solingen)
Katrin Grabowski (Lahnau-Waldgirmes), Theresa Schnell (Lohen), Nele Stark (Güglingen), Nils Palberg (Holzwickede), Justus Ott (Ansbach), Florian Beer (Mähring, alles Junioren)
Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Wolfram Waibel, Gaby Bühlmann, Thomas Zerbach, Tobias Piechaczek, Jördis Grabe, Claudia Kulla, Theo Hadrath, Heiko Dörr, Rainer Bauer, Michel Gomez-Krämer, Hanne Aslanidis, Christian Stauske, Victoria Nolte, Alexander Bund

24.02.2024 - 19:56

OB Mende ist begeistert: Natürlich war auch der Hausherr da: Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ist mittlerweile Dauergast bei den Bogensport-Events in Wiesbaden. Und auch dieses Mal sparte das Stadt-Oberhaupt nicht mit Lob: „Es war wie immer ein stimmungsvoller Wettkampf mit einem tollen Publikum. Es war superspannend und großartiger Sport. Wir sind stolz, Ausrichter des Finals zu sein, und für uns ist es sehr wichtig, dass die Bogen-Wettbewerbe regelmäßig hier sind, und deswegen gilt mein Dank vor allem den ehrenamtlichen Helfern der Schützenvereine.“ Und natürlich plant der OB auch beim zweiten Höhepunkt des Jahres in der hessischen Landeshauptstadt dabei zu sein: „Ich habe mir den Termin für die DM eingetragen, das Bowling Green ist der perfekte Ort für den Bogensport.“

Staatssekretärin Optendrenk ist angetan: Erstmals bei einem Bundesligafinale Bogen dabei war Dr. Sonja Optendrenk. Dass sie ihre Premiere feierte, lag nicht an vorherigem Desinteresse, sondern daran, dass sie erst seit fünf Wochen Staatssekretärin im Familien-, Gesundheits- und Sportministerium des Landes Hessen ist. Und es dürfte nicht der letzte Besuch der Staatsministerin bei einem Bogen-Event gewesen sein, denn sie zeigte sich begeistert: „Es ist eine tolle Kulisse mit tollen Sportlerinnen und Sportlern, die uns heiße Wettkämpfe zeigen. Ballsport ist nix gegen das, was ich heute hier an Präzision erlebt habe.“ Mit leeren Händen war die Staatssekretärin auch nicht gekommen, sie überreichte DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels einen Förderbescheid über 8.000 Euro und sagte: „Solche Veranstaltungen in Hessen zu haben, ist wichtig. Wir benötigen diese Spitzensportveranstaltungen, um diese auch in die Breite zu tragen. Das unterstützen wir sehr gerne.“

Kroppen ist weltklasse: Keine Frage: Michelle Kroppen ist mittlerweile ein absoluter Star im Bogensport. Bei der EM 2022 gewann sie Team-Gold und zweimal Silber in Einzel und Mixed, bei der WM 2023 Team-Gold und Silber im Mixed. Jetzt begann die Hallen-Saison so gut, wie noch nie: „Silber bei den Berlin Open, Bronze in Nimes, Gold beim World Series Finale in Las Vegas, jetzt Gold hier und Titel verteidigt. Wir hatten es heute nicht leicht, weil wir jeder einmal einen Moment hatten, in dem es nicht lief, aber wir haben uns gegenseitig gerettet. Und es ist natürlich mega, wieder ganz oben zu stehen. Jede Medaille gibt einem ein gutes Gefühl für alles, was kommt.“ Und damit blickt Kroppen schon auf die nächsten Tage, Wochen und Monate. Denn Ausruhen auf den Lorbeeren ist im Bogensport nicht möglich, der Sport wird das ganze Jahr über ausgeübt. Und deshalb heißt es jetzt für Kroppen & Co im Nationaldress: „Die Halle ist vorbei, in zweieinhalb Wochen beginnt die Olympia-Qualifikation. Auch wenn die 18m nicht vergleichbar mit den 70m sind, gibt es einem natürlich ein gutes Gefühl und Sicherheit, unter Druck bestanden zu haben.“ Schließlich sollen weitere Erfolge im EM- und Olympiajahr folgen…

Haidn hofft auf EM: Natürlich war auch der Bundestrainer in Wiesbaden. Schließlich schoss ein Großteil seiner Athleten beim Bundesligafinale mit. Und Oliver Haidn ist ein akribischer Mensch, der alle Erkenntnisse in seine Arbeit einfließen lässt – auch das Auftreten in der Halle, „denn dieser Finalarena-Charakter ist wichtig, weil wir auch outdoor die großen Wettkämpfe in Finalarenen schießen.“ Das Hauptaugenmerk liegt aber bereits auf dem ersten Höhepunkt der Outdoor-Saison, der EM in Essen (5.-12. Mai): „Die ist vor allem im Fokus unseres Herrenteams. Wir wollen den Team-Quotenplatz gewinnen, dazu müssen wir den Titel holen – das ist möglich!“ Die Welt- und Europameisterinnen sind natürlich auch wieder gefordert („Wir haben die Messlatte sehr hoch gelegt!“), um bei der Heim-EM abermals Edelmetall zu gewinnen. Aber natürlich dann auch in Paris bei den Olympischen Spielen: „Olympia ist jeden Tag in meinen Gedanken, dafür arbeiten wir täglich sehr hart. Drücken Sie uns die Daumen, wir können jeden Daumen brauchen!“

Verabschiedung einer ganz Großen: Direkt nach dem zweiten Halbfinale wurde eine ganz Große des Bogensports gewürdigt: Christel Dohm-Schwarze! Die dienstälteste DSB-Kampfrichterin – demnächst 85 Jahre jung – steht seit knapp 50 Jahren an den Scheiben, um geordnet durch den Wettkampf zu führen. Sie war die erste weibliche Bogensport-Kampfrichterin in Deutschland und baute den Bogensport und das Kampfrichterwesen mit auf. DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels ließ es sich nicht nehmen, eine kurze Laudatio zu halten und Dohm-Schwarze zum Abschied mit einer Ehrenplakette des DSB zu ehren. Auch Michael Landsiedel, Vorsitzender ihres Heimatvereins BSGW Kassel, war dabei, sprach Dank und Anerkennung aus und überreichte Dohm-Schwarze eine von ihr geliebte „Ahle Wurscht“. Unter großem Applaus der Bogenschützen und Zuschauer ging Dohm-Schwarze in den verdienten nationalen Kampfrichter-Ruhestand und sagte. „An erster Stelle kam bei mir immer das Bogenschießen, dann erst Urlaub, Arztbesuche etc. Ich möchte mich beim DSB und beim Präsidenten bedanken für diesen tollen Abschied. Danke sage ich auch meinem Mann Harald und Sabrina (Steffens), die mich die ganze Zeit über begleitet hat.“

24.02.2024 - 19:52

Goldmatch: Ebersberg zum Vierten
Erstmals seit 2018 stand wieder ein Team der Bundesliga Nord im Goldfinale und war der Herausforderer für den Titelverteidiger: Sherwood BSC Herne gegen BSG Ebersberg oder Tim Großmann, Lukas Winkelmeyer und Mathias Kramer gegen Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Maximilian Weckmüller lautete das letzte Duell des Tages. Und das Match begann hochklassig, Ebersberg legte 59 Ringe vor, Sherwood zog gleich. Und es ging so weiter: Der Titelverteidiger, der im Goldfinale die Reihenfolge änderte und Welt- und Europameisterin Kroppen als finalen Schützen aufstellte, legte perfekte 60 Ringe vor und übte Druck auf den Kontrahenten aus, der mit zwei Neunern bei den sechs Pfeilen dieses Mal nicht egalisieren konnte. Der Rückstand zeigte Wirkung, Großmann begann die dritte Passe mit einer Acht, sodass Sherwood nach drei Pfeilen mit 28-30 hinten lag. Eine weitere Acht von Großmann war gleichbedeutend mit dem Verlust der dritten Passe, denn das Ebersberger Trio blieb nahezu perfekt und erarbeitete sich beim Stand von 5:1 „Match-Passen“. Aber Sherwood mit dem bärenstarken 20-jährigen Kramer wehrte sich und verkürzte nach einem 58-56 auf 3:5. Aber zu mehr langte es nicht: Sherwood legte „nur“ 28 Ringe vor, Ebersberg konterte mit 30. Und auch die 29 Ringe der Schützen aus Nordrhein-Westfalen machten das Ebersberger Trio nicht nervös: Kroppen war es vorbehalten, mit einer Neun das Match zu beenden. Anschließend gab es mittlerweile bekannte Bilder: Eine lila-weiße Jubeltraube der drei Erfolgsschützen mit Trainer Andreas Blaschke, die sich über den vierten Titel bei den vergangenen fünf Auflagen freuten. „Wir sind happy, dass es für uns wieder gelangt hat. Ich glaube, wir haben ein paar 60-er geschossen“, meinte Tartler, und Kroppen machte gleich eine Kampfansage: „Wir haben jetzt zum zweiten Mal zweimal in Folge gewonnen, und nächstes Jahr wollen wir das Tripple holen. Wir haben sehr gut zusammengearbeitet und das ist der Lohn.“ So sah es auch Trainer Andreas Blaschke: „Ich bin superstolz auf mein Team. Es war kein einfacher Wettkampf, aber sie haben sehr gut zugehört und super gearbeitet.“ Und auch die im Finale unterlegenen Herner waren nicht betrübt. Bundesliga-Debütant Mathias Kramer meinte: „Das Finale war sehr atemberaubend, die Präsentation ist toll und die Kulisse phantastisch. Ich bin locker reingegangen, weil ich wusste, was wir schießen können, und das haben wir auch gezeigt. Nächstes Jahr wollen wir Gold holen.“

Bronzematch: Nach Silber 2023 nun Bronze 2024
Der Nord-Vize SV Querum traf auf den Süd-Dritten SGi Welzheim. Beide Teams waren in ihren Halbfinals dicht am Goldfinale dran, und so stellte sich die Frage, welches Trio besser mit der Enttäuschung umging. Der Verlauf zeigte: die Welzheimer. Zwar schossen Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Florian Floto stabiler als am Ende des Halbfinals, doch der lange Tag hatte dem ältesten Team der Konkurrenz Kraft gekostet und damit vielleicht auch die entscheidenden Körner, um die Pfeile noch präziser ins Zentrum zu setzen. Mit 58-57 gewannen die Welzheimer Durchgang eins, dabei ging vor allem Jonathan Vetter wie bereits den gesamten Tag über, mit starken Leistungen und zwei Zehnern voran. Nach einem Unentschieden in Satz zwei (57-57), waren die 26 Ringe der Querumer bei den ersten drei Pfeilen zu wenig, um das Match ausgeglichen zu gestalten. Sven Herzig, Jonathan Vetter und Jeff Henckels ließen sich die Chance auf abermaliges Edelmetall nicht nehmen und jubelten nach dem 7:1 (58-57, 57-57, 57-56, 57-56) über den Gewinn der Bronzemedaille.

Halbfinals: Ebersberg & Sherwood Herne setzen sich durch
In den Halbfinals gab es ein reines Süd- und ein reines Nord-Duell: Zunächst trafen die BSG Ebersberg und die SGi Welzheim aufeinander, und damit kam es zu einer Neuauflage des letztjährigen Goldfinals. Damals setzte sich Ebersberg souverän 6:0 durch – dieses Mal sollte es nicht so deutlich werden. Denn der Titelverteidiger trat nicht so stabil auf, wie er es kann: Max Weckmüller schoss in der ersten Passe eine Acht, die jedoch keine Auswirkung hatte, da auch Jeff Henckels das Gold verfehlte und damit die Chance auf die Führung vergab. In der Folge schenkten sich beide Teams nichts und trennten sich zweimal Unentschieden (58-58, 56-56), sodass es mit 4:2 für Ebersberg in die vierte Passe ging. Nach jeweils drei Pfeilen lautete es 29:29, dann sorgten drei Neuner auf Welzheimer Seite für die Vorentscheidung zugunsten der Ebersberger. Tartler in die Zehn, Kroppen in die Neun, Weckmüller in die Neun – das Goldfinale war erneut für die Bayern gebucht.
Das zweite Halbfinale bestritten der SV Querum und Sherwood BSC Herne und damit die Nummer zwei und eins aus dem Norden. Querum hatte sich bereits in der Gruppenphase als enorm stabil und souverän gezeigt und untermauerte dies auch im ersten Satz: Fünf Zehner und eine Neun sorgten für den klaren Sieg in der ersten Passe. Und Heiko Keib, Thomas Hasenfuß und Florian Floto – Letzterer war mit 35 Jahren der „Jungspund“ im Team – waren auch in der Folge nicht zu bezwingen, zumal Tim Großmann, Lukas Winkelmeyer und Mathias Kramer auch im zweiten Satz zu viele Ringe liegen ließen. Aber die Herner wollten sich nicht so geschlagen geben und zeigten in der dritten Passe ihre Qualitäten, die sie zum Nordtitel geführt hatten: Der perfekten 60 konnten die Querumer nichts entgegensetzen. Und das zeigte Wirkung: Sherwood blieb weiterhin stark (58), die Routiniers zeigten Nerven (54). Somit musste zwischen den beiden niedersächsischen Kontrahenten ein finaler fünfter Satz entscheiden. Und dieser war quasi mit dem ersten Pfeil vorbei, denn Keib setzte seinen Pfeil in die Sechs. Und da auch seine Kollegen nur eine Acht und Neun lieferten, war es eigentlich „Pflichtprogramm“ für die Sherwood-Schützen. Doch auch die schossen plötzlich zwei Achter, sodass Youngster Kramer eine Zehn schießen musste. Das tat er, sodass das Trio über die erfolgreiche Aufholjagd, über das 6:4 nach 0:4-Rückstand jubelte.

Halbfinals
BSG Ebersberg – SGi Welzheim 6:2 (57-56, 58-58, 56-56, 57-56)
SV Querum – Sherwood BSC Herne 4:6 (59-54, 58-57, 54-60, 54-58, 53-54)

Gruppe A: Ebersberg und Sherwood setzen sich durch
Titelverteidiger BSC Ebersberg und Nordmeister Sherwood BSC Herne galten als Favoriten in der Gruppe A. Und Ebersberg - in der Besetzung Elisa Tartler, Michelle Kroppen und Maximilian Weckmüller – war vom ersten Pfeil an voll da und setzte sich souverän in den Matches gegen BSC BB Berlin (6:0), TS 1861 Bayreuth (7:1) und Sherwood (6:0) durch. Dabei überzeugte das Nationalkader-Trio durch die Bank, u.a. gelangen drei perfekte 60er Passen. Dramatisch ging es um den zweiten Platz zu: Sherwood und Bayreuth trennten sich im ersten Match 5:5 und sollten am Ende der Gruppenphase nochmals aufeinandertreffen. Denn beide Teams siegten jeweils 6:4 gegen Berlin und verloren hoch gegen die Ebersberger. So kam es, dass beide Teams drei Zähler und -vier Satzpunkte aufwiesen, sodass es zu einem Stechen zwischen beiden Teams kam. Und in diesem behielt das Nordteam mit 29-27 die Oberhand.

BSG Ebersberg - BSC BB Berlin: 6:0 (57-55, 58-56, 58-56)
Sherwood BSC Herne - TS 1861 Bayreuth: 5:5 (58-57, 54-56, 57-57, 58-53, 56-57
TS 1861 Bayreuth - BSG Ebersberg: 1:7 (57-58, 57-57, 57-60, 58-59)
BSC BB Berlin - Sherwood BSC Herne: 4:6 (59-57, 57-58, 57-56, 55-57,-55-60)
BSG Ebersberg - Sherwood BSC Herne: 6:0 (60-57, 60-59, 56-54)
TS 1861 Bayreuth - BSC BB Berlin: 6:4 (58-56, 55-58, 58-55, 58-59, 59-55)

Gruppe B: Querum souverän zum Gruppensieg, Welzheim Zweiter
Eigentlich stellte sich nur die Frage: Welcher Klub zieht neben Südmeister FSG Tacherting noch ins Halbfinale ein. Doch es kam ganz anders. Zwar siegten die Bayern souverän im Auftaktmatch 7:1 gegen den SV Dauelsen, doch dann mussten sich Katharina Bauer, Felix und Moritz Wieser zunächst der SGi Welzheim 4:6 geschlagen geben und kamen auch gegen den SV Querum nicht über ein 5:5 hinaus. Da die Querumer zuvor sichere Erfolge gegen Welzheim und Dauelsen eingefahren hatten, zogen die Niedersachsen als Nummer eins in das Halbfinale, gefolgt von den Welzheimern, die im entscheidenden Match gegen Dauelsen die Nerven behielten und aus einem 0:2 einen 6:2-Sieg machten.

SV Querum - SGi Welzheim: 6:2 (58-56, 56-56, 56-56, 58-57)
FSG Tacherting - SV Dauelsen: 7:1 (56-56, 57-56,59-58,59-56)
SGi Welzheim - FSG Tacherting: 6:4 (58-58, 57-58, 60-59, 58-57, 59-59)
SV Dauelsen - SV Querum: 3:7 (57-57, 56-57, 57-59, 60-59, 55-59)
SV Querum - FSG Tacherting: 5:5 (57-58, 60-57, 59-59, 57-56, 56-58)
SV Dauelsen - SGi Welzheim: 2:6 (58-56, 54-57, 56-57, 55-56)

23.02.2024 - 08:53

Am 24. Februar fliegt ihr zur EM nach Györ. Ab wann setzt das Kribbeln ein oder kommt das gar nicht mehr, weil ihr so viele Wettkämpfe bestreitet?
Stark: „Aktuell bin ich noch gar nicht nervös im Hinblick auf die Wettkämpfe bei der Europameisterschaft in Ungarn. Die Vorfreude auf die kommende Reise überwiegt. Ich denke, die tatsächliche Nervosität wird erst am Wettkampftag bzw. am Abend davor losgehen.“
Köppl: „Das Kribbeln kam bis jetzt bei jedem Wettkampf, egal wie viele Wettkämpfe man bis jetzt geschossen hat. Meistens setzt es aber im Flugzeug bzw. nach der Landung ein.“

Ihr wart in der jüngeren Vergangenheit sehr erfolgreich: Nele war erfolgreichste Schützin in der Bundesliga, Andreas hat Silber beim Weltcup in Granada gewonnen. Was bedeutet das im Hinblick auf die EM?
Stark: „Durch die bereits gut gestartete Saison fühle ich mich mit meinem Luftgewehranschlag und meiner Technik gut. Die gesammelte Erfahrung bei der Bundesligarunde und beim H&N Cup bringt mir zusätzliche Sicherheit. Bei diesen Wettkämpfen konnte ich nochmals verstärkt trainieren, um mit meiner Nervosität im Wettkampf klarzukommen.“
Köppl: „Dass man mit einem gutem Gefühl zur EM blicken kann. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass wir noch am Anfang der Saison sind und die Technik im Vordergrund steht.“

Es ist das letzte Junioren-Jahr für euch. Geht man deshalb nochmals anders an den Start?
Stark: „Ja, das letzte Juniorenjahr bringt eine andere Bedeutung mit sich. Man möchte noch einmal alles, was man kann, zeigen, bevor es dann zu der Erwachsenenklasse übergeht.“
Köppl: „Natürlich hat man das im Hinterkopf. Dennoch darf man sich davon nicht beeinträchtigen lassen und den Fokus nie von der Technik schwinden lassen.“

Wie stark ist die europäische Konkurrenz? Wen erwartet ihr vorne mit dabei?
Stark: „Die norwegischen und Schweizer Schützen sind sehr stark und gelten somit auch als Favoriten. Besonders die Norwegerin Pernille Nor-Woll, welche jetzt erst beim Weltcup in Granada bei den Erwachsenen die Silbermedaille holte, sehe ich ganz klar vorne mit dabei.“
Köppl: „Die Konkurrenz befindet sich auf einem Niveau, bei dem ich mithalten kann. Dennoch wird es eine Herausforderung ins Finale zu kommen. Wer vorne mit dabei ist, ist schwer zu sagen, es hängt viel von Tagesform und dem Stand der Technik ab. Ich versuche definitiv, dass Deutschland wieder ganz vorne mitspielt.“

Und was ist euer Ziel?
Stark: „In erster Linie ist es mein Ziel, meine Technik und Abläufe gut umzusetzen und Spaß zu haben, da es für mich die erste Europameisterschaft mit dem Luftgewehr ist. Über eine Finalteilnahme würde ich mich freuen. Alles weitere wird sich dann zeigen.“
Köppl: „Mein Ziel für die EM ist dasselbe wie für den Weltcup. Saubere Technik und Erfahrung für den Erwachsenenbereich sammeln.“

Das deutsche Team in Györ

Luftpistole: Svenja Berge (Bad Camberg), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Sandra Reitz (Regensburg), Robin Walter (Reichenbach), Michael Schwald (Lörrach), Paul Fröhlich (Hitzhofen)
Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Lydia Vetter (Dresden), Andreas Köppl (Lampenricht), Lukasz Gorka (Wiesbaden), Andreas Bäumler (Vohenstrauße), Eduard Baumeister (Neuhausen, alles Junioren)
Luftgewehr: Anna Janßen (Freising), Anita Mangold (Laichingen), Lisa Müller (Weingarten), Larissa Wegner (Mannheim), Maximilian Dallinger (Freising), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Max Ohlenburger (Idstein), Bastian Blos (Solingen)
Katrin Grabowski (Lahnau-Waldgirmes), Theresa Schnell (Lohen), Nele Stark (Güglingen), Nils Palberg (Holzwickede), Justus Ott (Ansbach), Florian Beer (Mähring, alles Junioren)
Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Wolfram Waibel, Gaby Bühlmann, Thomas Zerbach, Tobias Piechaczek, Jördis Grabe, Claudia Kulla, Theo Hadrath, Heiko Dörr, Rainer Bauer, Michel Gomez-Krämer, Hanne Aslanidis, Christian Stauske, Victoria Nolte, Alexander Bund

23.02.2024 - 08:48

Und damit von einem Mann, der sowohl praktisch als auch theoretisch seit seinem 15. Lebensjahr mit dem Flintensport fest verbunden ist. Seit 1999 hat Eck den A-Trainerschein, fungierte als Landes- und Stützpunkttrainer in Hessen, nachdem er zuvor als Sportler im Bundeskader aktiv war. Ehrenamtlich ist er in vielen Bereichen tätig, u.a. ist er auch seit 2015 Bundesreferent Flinte im DSB.

D.h. in Sachen Flinte kann ihm so schnell keiner etwas vormachen, und deshalb sollten sich Interessierte für den Lehrgang anmelden. In diesem sollen das individuelle Techniktraining, die Taktik bei unterschiedlichen äußeren Einflüssen sowie der mentale Bereich thematisiert und trainiert werden. Und natürlich will Eck auch Tipps & Tricks geben, wie nach dem Lehrgang das Erlernte im Heimtraining weiter geübt werden kann.

23.02.2024 - 05:09

An der diesjährigen Pokalrunde nehmen 41 Vereine aus elf Landesverbänden mit insgesamt 52 Mannschaften (16 mit dem Luftgewehr, zehn mit der Luftpistole, 19 mit Luftgewehr-Auflage und sieben mit Luftpistole-Auflage) teil. Dies entspricht einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von zehn Mannschaften.  Mit ein Grund für die erfreulicherweise wachsende Teilnehmerzahl, insbesondere in der Disziplin Luftgewehr-Auflage, ist u.a. die Änderung der Stammschützenregelung in der Ausschreibung. Daraus ergibt sich, dass es im Zeitraum 4. März bis 7. Juli 2024 wieder nur eine Vorrunde und keine KO-Runde ausgetragen wird. Dabei werden die Wettkämpfe als Fernwettkämpfe durchgeführt. Die Festlegung der Paarungen und der Anzahl der Teilnehmer für das DSB-Pokal-Finale sind der Übersicht zu entnehmen.

Der Mittelfränkische Schützenbund (Bezirksverband im Bayerischen Sportschützenbund e.V.) hat sich zusammen mit der SGes von 1433 Neumarkt e.V. und dem SV „Eichenlauf“ Sondersfeld e.V. bereit erklärt, das DSB-Pokal-Finale 2024 parallel auf den Schießständen der beiden Vereine am Samstag, 21. September 2024, durchzuführen. Die Siegerehrung findet im Anschluss im Rahmen einer Festveranstaltung in der Festscheune Kittenhausen statt.

Die Gruppeneinteilungen der Vorrunde des DSB-Pokals 2024

Luftgewehr

Gruppe 1: SC Tauberfeld (BY), SV Tell Wechloy (NW), SSV Neuss-Reuschenberg (RH), Wissener SV (RH)
Gruppe 2: RWS Franken (BY), SGem Burg Nanstein (PF), SSC Drove (RH), SV Maulsbach (RH)
Gruppe 3: Kgl. priv. FSG "Der Bund" Allach (BY), SV Herxheim (PF), SGes Hehn (RH), SV Marenbach (RH)
Gruppe 4: SV Elmenhorst (ND), SV Appenhofen (PF), PSS Inden/Altdorf (RH), KKSV Heitersheim (SB)

Luftpistole

Gruppe 1: Kgl. priv. FSG Greding (BY), Kgl. priv. FSG "Der Bund" Allach (BY), Kgl. priv. FSG Kempten (BY) SV Nieder-Florstadt (HS), SV Allmendingen (WT)
Gruppe 2: KKS Hambrücken (BD), Kgl. priv. HSG München 1406 (BY), SSG Weiherhammer (BY), SGes Hehn (RH), KKSV Heitersheim (SB)

Luftgewehr-Auflage

Gruppe 1: SSV Hohholz (BY), ZSG Bavaria Unsernherrn I (BY), SGes Hehn (RH), SSV Bad Breisig (RH), KuS Kreuztal (WF)
Gruppe 2: SV Diana Allershausen (BY), Kgl. priv. FSG Kempten (BY), SV Völlenerfehn (NW), SSV Neuss-Reuschenberg (RH), Brühler SC (RH)
Gruppe 3: SG Edelweiß Hallbergmoos (BY), SGes Huglfing (BY), SG Neumühle (OP), PSS Inden/Altdorf (RH), St. Hub. SBr Köln-Bickendorf (RH)
Gruppe 4: ZSG Bavaria Unsernherrn II (BY), SV Nieder Ochtenhausen (NW), Sportschützen St. Seb. Pier (RH), SSV Südkirchen (WF)

Luftpistole-Auflage

Gruppe 1: Kgl. priv. HSG München 1406 I (BY), SGes Bad Berneck (BY), SV Haendorf (NW), SSG Teutoburger Wald (WF)
Gruppe 2: Kgl. priv. HSG München 1406 II (BY), ZSG Bavaria Unsernherrn (BY), SpSch Raesfeld (WF)
 

(Norbert Zimmermann)

22.02.2024 - 09:30

Teams: Sieben der acht teilnehmenden Teams kamen bereits in den Genuss, den Meisterspiegel in Empfang zu nehmen. Lediglich die TS 1861 Bayreuth konnte noch nie die Bundesliga gewinnen. In folgenden Vorrundengruppen wurden die vier Nord- und Südteams je nach Platzierung eingruppiert:
Gruppe A: Sherwood BSC Herne (Nord-1.), BSG Ebersberg (Süd-2.), BSC BB Berlin (Nord-3.), TS 1861 Bayreuth (Süd-4.)
Gruppe B: FSG Tacherting (Süd-1.), SV Querum (Nord-2.), SGi Welzheim (Süd-3.), SV Dauelsen (Nord-4.)

Top-Stars: Natürlich sind in Wiesbaden zahlreiche deutsche Bogen-Stars am Start, die zuletzt bei WM und EM für Furore sorgten. Als erstes sind die Welt- und Europameisterinnen im Team, Michelle Kroppen (BSG Ebersberg) und Katharina Bauer (FSG Tacherting), zu nennen, die damals auch im Einzel bzw. Mixed zu glänzen wussten. Und natürlich auch Florian Unruh (SV Dauelsen), der bei den European Games Gold, Vize-Europameister wurde an der Seite von Kroppen Mixed-Silber in München und Berlin holte. Weitere Kaderschützen sind in den Teams vertreten und versprechen hochklassigen Bogensport.

Programmheft: Natürlich gibt es auch ein kompaktes und informatives Programmheft zum Bundesligafinale Bogen. Dieses ist rein digital und enthält die wichtigsten Informationen zum ersten Höhepunkt in der Hallensaison.

Prominenz: Das Bundesligafinale in Wiesbaden ist auch bei der sportpolitischen Prominenz dick im Kalender angestrichen: Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende ist seit Jahren Stammgast, ebenso wie der neue hessische Landwirtschaftsminister Ingmar Jung. Neu dabei ist Dr. Sonja Optendrenk, Staatssekretärin im Familien-, Gesundheits- und Sportministerium des Landes Hessen. Alle werden von DSB-Präsident Hans-Heinrich von Schönfels in Empfang genommen, der natürlich auch vor Ort ist.

Sportdeutschland.TV: Mittlerweile ist es fest etabliert, dass das Bundesligafinale aus Wiesbaden mit professioneller Kameratechnik live und kostenlos gestreamt wird. So auch dieses Mal, wenn es ab 13.30 Uhr Bilder auf Sportdeutschland.TV zu sehen gibt. Ab 14.00 Uhr fliegen die ersten Wettkampfpfeile der Gruppenphase, um 16.30 Uhr startet das erste Halbfinale, um 18.05 Uhr wird um den Titel gekämpft.

Statistik I: Gemeinsame Rekordsieger bei den bisherigen 25 Auflagen sind der BSC BB Berlin und die SGi Welzheim mit je fünf Siegen, gefolgt von der FSG Tacherting. Der Südmeister könnte mit einem Sieg beim diesjährigen Bundesligafinale ebenfalls auf fünf Titel kommen. Titelverteidiger BSG Ebersberg räumte in den vergangenen Jahren mächtig ab, bei drei der letzten vier Auflagen siegte das Team von Trainer Andreas Blaschke. Überhaupt der Süden: Nachdem lange Zeit der Norden dominiert hatte – 2011 bis 2018 kam der Sieger stets aus dem Norden – ist durch den Sieg Ebersbergs im vergangenen Jahr das Pendel gekippt. Die Nordklubs konnten zwölf Mal den Spiegel gewinnen, der Süden siegte 13. Mal.

Statistik II: Drei Gründungsmitglieder der Bundesliga Bogen, der BSC BB Berlin, die SGi Welzheim und der SV Querum, gingen 1997 zum Startschuss an die Schießlinie und sind auch 27 Jahre später beim Bundesligafinale in Wiesbaden dabei. Berlin und Welzheim sind die „Dauerbrenner“, waren bei jeder der 26 Erstligasaisons (2020/21 wegen Corona ausgefallen) am Start und schafften immer den Sprung in das Bundesligafinale.

Statistik III: Unruh, immer wieder Unruh. Florian Unruh (SV Dauelsen) führt auch in der Saison 2023/24 das Ranking der besten Schützen in der Vorrunde an. 9,82 Ringe erzielte er pro Pfeil! Dicht dahinter liegen Erstliga-Debütant Mathias Kramer (Sherwood BSC Herne) mit 9,79 Ringen und Michelle Kroppen (BSG Ebersberg) mit 9,78 Ringen. Und auch bei Katharina Bauer sowie Moritz Wieser (beide FSG Tacherting) ist bei einem Schnitt von 9,71 Ringen die Zehner-Wahrscheinlichkeit sehr hoch.

Technik: Bevor die Pfeile fliegen können, ist eine Menge Vorarbeit zu leisten. So werden 120 Meter Teppich verlegt, bewegen zehn Techniker in über 120 Arbeitsstunden sieben Tonnen Technik, installieren 70m Traversen und über 90 Lampen, wird eine professionelle Bildregie mit zehn Kameras und knapp sechs Kilometer Kabel aufgebaut.

Helfer: Ohne sie geht es nicht! Die freiwilligen Helferinnen und Helfer, die in den verschiedensten Bereichen tätig sind, damit das Bundesligafinale reibungslos über die Bühne läuft. 41 Volunteers aus den fünf Vereinen SV Burgfalken Wiesbaden, TSV Schlangenbad-Georgenborn, 1. UTK BSC Oberauroff, SV Aarfalke Taunusstein-Wehen 1952 und SV Wiesbaden-Igstadt stellen ihre Arbeitskraft in den Dienst der Veranstaltung.

Try Archery: Es sieht so leicht aus, wenn ein Pfeil nach dem anderen im Gold, also im Zentrum der Scheibe, landet. Wie schwierig es ist, in schöner Regelmäßigkeit die Pfeile in der Zehn zu versenken, kann jeder Besucher des Bundesligafinals selber ausprobieren: Am „Try Archery“-Stand im Untergeschoss (hinter der Kopftribüne) kann jeder sein Können zeigen. Und vielleicht ist ja ein großes Talent dabei, das beim nächsten Bundesligafinale dann nicht am Stand, sondern an der Schießlinie steht…

EM Essen 2024: Natürlich wirft auch DAS Bogensport-Highlight des Jahres 2024, die Bogensport-Europameisterschaft in Essen (5. bis 12. Mai), seine Schatten voraus. Beim Bundesligafinale gibt es via Werbebande, Video und kleinem Gewinnspiel erste Hinweise auf das Top-Event, bei dem es neben Medaillen auch um Quotenplätze für Paris 2024 zu gewinnen gibt. Natürlich werden zahlreiche Athleten auf dem Wiesbadener Teppich auch in Essen – dann outdoor und auf Rasen bzw. Podest – an den Start gehen.

20.02.2024 - 15:06

Und Bedarf an olympischen Quotenplätzen haben die DSB-Schützen im Bereich Druckluft definitiv noch. Bis dato gibt es lediglich einen Olympia-Startplatz bei den Luftpistolen-Männern – Robin Walter hatte diesen bei der WM 2023 in Baku geholt. Die Perspektiven für Györ sind aber vielversprechend, die im Vorfeld erzielten Ergebnisse und Leistungen lassen hoffen, wie auch Gewehrschütze Maximilian Dallinger meint: „Wir haben beim Weltcup in Granada sowohl mit dem Luftgewehr als auch mit der Luftpistole einen sehr guten Job gemacht. Im Hinblick auf Györ sind wir sehr gut unterwegs.“ So siegten die Mixed-Teams Sandra Reitz & Michael Schwald (Luftpistole) und Anna Janßen & Maximilian Dallinger (Luftgewehr), zudem gab es drei Finalteilnahmen in den Einzeln durch Janßen (Bronze), Walter (6. Platz) und Dallinger (7. Platz). Dallinger zeigt sich optimistisch, auch wenn die Konkurrenz groß und stark ist: „Da sich auch die Schützen der anderen Nationen sehr gut präsentiert haben, werden wir uns wieder um die Finalplätze prügeln müssen. Aber wir haben es selbst in der Hand, und das schaut aktuell sehr gut aus.“

Den Anfang machen aber die Nachwuchs-Athleten, die bei den jüngeren Wettkämpfen ebenfalls zu überzeugen wussten: So gewann Luftpistolen-Schütze Andreas Köppl Silber beim Weltcup in Granada, Eduard Baumeister belegte beim Bundesligafinale in Neu-Ulm mit dem KKS Hambrücken den zweiten Platz. Und auch die Gewehr-Juniorinnen Nele Stark und Kathrin Grabowski zeigten mit ihren Vereinen SSV Kronau (4. Platz) sowie SV Wieckenberg (1. Platz) Top-Leistungen beim Bundesligafinale.

Das deutsche Team in Györ
Luftpistole: Svenja Berge (Bad Camberg), Doreen Vennekamp (Steinbach-Hallenberg), Sandra Reitz (Regensburg), Robin Walter (Reichenbach), Michael Schwald (Lörrach), Paul Fröhlich (Hitzhofen)
Celina Becker (Ubstadt-Weiher), Franziska Thürmer (Witzenhausen), Johanna Blenck (Frankfurt/Oder), Lydia Vetter (Dresden), Andreas Köppl (Lampenricht), Lukasz Gorka (Wiesbaden), Andreas Bäumler (Vohenstrauße), Eduard Baumeister (Neuhausen, alles Junioren)
Luftgewehr: Anna Janßen (Freising), Anita Mangold (Laichingen), Lisa Müller (Weingarten), Larissa Wegner (Mannheim), Maximilian Dallinger (Freising), Maximilian Ulbrich (Wielenbach), Max Ohlenburger (Idstein), Bastian Blos (Solingen)
Katrin Grabowski (Lahnau-Waldgirmes), Theresa Schnell (Lohen), Nele Stark (Güglingen), Nils Palberg (Holzwickede), Justus Ott (Ansbach), Florian Beer (Mähring, alles Junioren)
Betreuer: Achim Veelmann, Claudia Verdicchio-Krause, Wolfram Waibel, Gaby Bühlmann, Thomas Zerbach, Tobias Piechaczek, Jördis Grabe, Claudia Kulla, Theo Hadrath, Heiko Dörr, Rainer Bauer, Michel Gomez-Krämer, Hanne Aslanidis, Christian Stauske, Victoria Nolte, Alexander Bund

20.02.2024 - 13:28

Bewertet wurde in Teil eins der Bereich „Struktur“, darunter fallen die sechs Themenbereiche Nachwuchsmanagement, Verbandsführung Leistungssport, Trainerqualifizierung, Gesundheitsmanagement, Athleten- und Umfeldmanagement sowie Wissenschaftsmanagement. Dabei fielen die DSB-Ergebnisse mit 96,36% bzw. 97,27% für die einzelnen Disziplinbereiche nahe dem Optimum aus. „Es geht bei den unterschiedlichen Disziplinen nur um Nuancen. Ich danke alle Kolleginnen und Kollegen für die Zuarbeit und glaube, dass der DSB strukturell auch für die Zukunft sehr gut aufgestellt ist“, so Abel.

Und das Datenmaterial war erneut umfangreich, auch wenn der Fragenkatalog im Vergleich zum vorangegangenen Sommersportzyklus reduziert wurde. Insgesamt umfasst das Material 116 Fragen, die thematisch in die drei Säulen „Erfolg“, „Kaderpotenzial“ und „Struktur“, elf Hauptattribute und 38 Unterattribute unterteilt wurden. „Wir haben 296 Dokumente hochgeladen und alle 111 Fragen zum Bereich Struktur positiv beantwortet“, gibt Abel einen Überblick der zu leistenden Arbeit. Auf Basis dieser Ergebnisse erfolgen am 20. März 2024 die Strukturgespräche mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) für die Jahre 2025 bis 2028.

Ergebnisse von Paris 2024 bilden Abschluss der Gesamtbewertung
In einem zweiten Schritt wird das Kaderpotenzial der verschiedenen Disziplinen bewertet. Dies erfolgt über die Sportdatenbank „Gracenote“, die Ergebnisse sollen im April vorliegen. Zum Abschluss der PotAS-Analyse fließen noch die internationalen Ergebnisse des Zeitraums 2022 & 2023, die Anzahl der erreichten olympischen Quotenplätze sowie die Resultate der Olympischen Spiele 2024 in Paris in die finale Bewertung ein. Der endgültige Bericht soll unmittelbar nach den Olympischen Spielen in Paris erstellt und Anfang Dezember 2024 veröffentlicht werden. „Wir haben unsere Aufgaben erfüllt, jetzt hoffen wir natürlich, dass unsere Sportlerinnen und Sportler die in der jüngeren Vergangenheit gezeigten Leistungen auch beim Höhepunkt in Paris abrufen und ihren Teil zu einem sehr guten Gesamtergebnis beisteuern“, so Abel.

20.02.2024 - 11:01

Ihr habt als Erster (Herne) bzw. Zweiter (Ebersberg) die Vorrunde beendet. Zufrieden?
Tartler: „In der Vorrunde geht es aus unserer Sicht hauptsächlich darum, sich erstmal nur für das Finale zu qualifizieren und hoffentlich eine gute Gruppe zu bekommen. Wir sind nicht mit Tacherting in der Gruppe, also ist ein kleines Ziel schon einmal erreicht.“
Kramer: „Ja, wir sind sehr zufrieden mit unserer Leistung.“

Wie beurteilt ihr eure eigene Leistung von 9,79 (Kramer) bzw. 9,60 (Tartler) Ringen pro Pfeil?
Tartler: „Anfang der Saison hatte ich ein paar Schwierigkeiten rein zu finden. Ich konnte mich aber jeden Wettkampftag steigern, und das freut mich und lässt mich zuversichtlich Richtung Finale blicken.“
Kramer: „Ich bin im Großen und Ganzen sehr zufrieden für mein erstes Jahr Bundesliga.“

Mathias, du schießt deine erste Bundesligasaison. Warum hat es bis jetzt gedauert, dass du 1. Bundesliga schießt?
Kramer: „Es hat sich vorher nicht ergeben mit einem Verein. Und da ich erst seit zweieinhalb Jahren im Bundeskader bin, waren meine Leistungen auch nicht so hoch.“

Elisa, beschreib doch Bundesliga-Debütant Mathias einmal, was ihn beim Bundesligafinale in Wiesbaden erwartet?
Tartler: „Ihn erwartet eine geile Stimmung im Hexenkessel, Nervenkitzel pur und einfach ganz viel Spaß!“

Ihr bekommt es in der Gruppe im direkten Duell miteinander zu tun. Kann man sich eigentlich im Bogensport auf einen Gegner vorbereiten und eine Taktik zurechtlegen?
Tartler: „Da wir die Nordliga immer nur einmal im Jahr sehen, ist es schwierig, sich individuelle Taktiken zurechtzulegen. Unsere Herangehensweise wird sein, als Team aufzutreten und gute Schüsse zu machen. Vertrauen in sich selbst und in sein Team sind dabei ganz besonders wichtig.“
Kramer: „Wir haben keine spezielle Taktik. Wir lassen es einfach auf uns zukommen.“

Mathias, der Süden hat die vergangenen vier Bundesligafinals gewonnen. Warum ändert sich das am 24. Februar?
Kramer: „Das kann man so genau nicht sagen. Alle, die im Bundesligafinale schießen, können gewinnen. Deswegen sind alle Karten offen.“

Elisa, ihr seid Titelverteidiger und könnt den vierten Titel gewinnen. Was kann euch davon abbringen?
Tartler: „Es geht immer sehr eng zu. Ein bisschen Glück muss da manchmal auch dabei sein. Wir sind zwar gut aufgestellt, aber sicher ist im Bundesligafinale nie etwas.“

Wer steht am Ende auf dem Treppchen?
Tartler: „Schwer vorherzusagen. Ich hoffe natürlich auf Ebersberg ganz oben und einen großen Südligaanteil auf dem Rest des Treppchens.“
Kramer: „Das werden wir am Samstagabend dann sehen. Ich würde mich über den BSC Herne Sherwood sehr freuen, wenn wir ganz oben stehen.“

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